Konturverfolgung

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Allgemeines

Wenn man Flächen bei ME10 schraffieren möchte, muss die zu schraffierende Kontur geschlossen sein. Des weiteren ist es wichtig, dass die Elemente der Kontur an den richtigen Stellen getrennt sind. Ist dies nicht der Fall, dann lässt sich eine Fläche entweder gar nicht automatisch schraffieren, oder es wird eine zu große Fläche mit der Schraffur versehen
Da der Schraffurbefehl von ME10 die Problemstellen nicht anzeigt, ist es bei komplexeren Flächen oft sehr zeitaufwendig, diese zu finden. Oftmals muss man dann die manuelle Schraffur durchführen, die ebenfalls sehr viel Zeit kosten kann.
Die folgenden Ursachen führen häufig zu den oben genannten Problemen:

Bei diesen Problemen ist es möglich, die Kontur mit dem Konturverfolgungsprogramm zu prüfen bzw. zu korrigieren, um Zeit zu sparen.

Die Arbeitsweise der Konturverfolgung

Bei einer einfachen Kontur ohne angrenzenden Elemente würde es genügen, wenn das Programm vom Startpunkt aus immer links "abbiegen" würde. Dann wird irgendwann der Startpunkt wieder erreicht. Da dieser Fall eher selten auftritt, werden beim Verfolgen der Kontur weitere Maßnahmen ergriffen. Findet das Programm z.B. eine "Abzweigung" (z.B. die Darstellung eines Gewindes),  wird je nach Einstellung der zu ignorierenden Farbe keine Abfrage an den Anwender gestartet. Trifft das Programm jedoch auf eine "Abzweigung", welche aus Linien der Geometriefarbe besteht, so muss der Anwender die weitere Richtung angeben. Die Linien werden in einer einstellbaren Farbe hervorgehoben, wobei der Anwender eines der Elemente dann auswählen muss. Die folgende Abbildung soll die erwähnte Arbeitsweise verdeutlichen:

Wenn die Fläche A zu prüfen ist, dann erfolgt keine Abfrage an den Anwender, wenn das Programm am Gewinde oben ankomme (siehe erster roter Kreis). Dort wird nach links in Richtung des Gewindes abgebogen, da die grüne Linie ignoriert wird (es können auch andere Farben eingestellt werden). Beim Auslauf des Gewindes (zweiter roter Kreis unterhalb des ersten Kreises) trifft das Programm auf eine "Kreuzung", wobei der Anwender dann die Richtung angeben muss.

Wie bereits erwähnt, kann es vorkommen, dass die Elemente, welche die zu schraffierende Fläche umgeben, nicht korrekt getrennt sind. Soll bei dem unten abgebildeten Rechteck lediglich eine der Teilfächen schraffiert werden, so wird bei Verwendung der automatischen Schraffur nicht funktionieren, da die Linien am Umfang des Rechtecks nicht korrekt getrennt sind (siehe grüne Rechtecke an den "Abzweigungen")

Konturen prüfen

Das Problem, welches im vorhergehenden Absatz erläutert wurde, kann durch das Prüfen der Kontur behoben werden:

Die korrekte Trennung des rechten unteren Feldes (rote Linien) ist daran erkennbar, dass an allen Eckpunkten gelbe Quadrate zu sehen sind. Nun kann diese Teilfläche schraffiert werden.

Programmrückmeldungen während des Prüfvorgangs

Trifft das Konturverfolgungsprogramm auf eine Stelle, an der kein Folgeelement gefunden wurde (siehe grünes Quadrat an der Pfeilspitze), erfolgt eine Meldung:

Die offene Stelle kann nun mit den Stutzen-Befehlen korrigiert werden und mit dem Befehl "Weiter" kann man die Konturverfolgung fortsetzen.

Sehr häufig enthalten Konturen aufeinanderliegende Linien, die schwer zu finden sind. In einem solchen Fall zeigt das Programm die entsprechende Stelle an:

 

Die Meldung "Kein Anschlusselement gefunden" besagt in diesem Fall, dass ein kurzes Linienstück auf einem langen Linienstück liegt. Auch hier kann nach dem Bereinigen die Prüfung fortgesetzt werden. Man kann mit dem Befehl "Weiter El." zusätzlich das Element bestimmen, bei dem die Prüfung fortgesetzt werden soll.

 

Einstellungsmöglichkeiten im Menü

AUTO-ZOOM

Der Schalter "AUTO-ZOOM" dient zur automatischen Anpassung der Zoom-Einstellung an gewisse Situationen. Wurde eine fehlerhafte Konturstelle entdeckt, so zoomt das Programm automatisch diesen Zeichnungsbereich heran, sofern der erwähnte Schalter eingeschaltet ist.

LINIEN-CHECK

Ist der "LINIEN-CHECK" aktiviert, so untersucht das Programm die Linien auf Abzweigungen in der Kontur, an denen keine Trennung vorliegt (vgl. vorangegangene Beispiele).

IMMER LINKS

Das Programm biegt bei dieser aktivierten Einstellung immer links ab, wenn mehr als ein Element an das aktuell bearbeitete Element anschliesst. Ist dieser Schalter deaktiviert, so muss der Benutzer bei einer 'Kreuzung' von mehr als zwei Elementen die Richtung durch selektieren des entsprechenden Elements angeben.

NEHME BSPLINES

Wurden Ausbrüche mit BSPLINES gezeichnet, kann das Programm über diesen Schalter veranlasst werden, diese als Folgeelemente zu akzepieren. Ist dieser Schalter ausgeschaltet, so werden alle BSPLINES ignoriert. Manchmal kann es vorkommen, dass Ellipsen (z.B. eingebaute O-Ringe) vom Programm erfasst werden. Ist dies nicht erwünscht, so schalten Sie "NEHME BSPLINES" einfach auf "Aus".

 

Zusatzinfo
HINWEIS: Ältere ME10-Zeichnungen oder konvertierte Zeichnungen enthalten herkömmliche SPLINES, die vom Konturverfolgungsprogramm nicht verarbeitet werden können. Diese sollten durch die neueren BSPLINES ersetzt werden.

Ein BSPLINE muss mehr als zwei Stützpunkte besitzen, damit er von der Konturverfolgung akzeptiert werden kann.

 

Sonstige Befehle

"ZOOM" bzw. "Letzter P."

Mit diesem Befehl kann zum zuletzt bearbeiteten Punkt der Kontur gezoomt werden.

"SCHRAFFUR" bzw. "Auto"

Automatisches Erzeugen einer Schraffur

"Mit I.-K." bzw. "Ohne I.-K."

Wurde eine Kontur (als geschlossen) erfasst, so kann über "Ohne I.-K." eine manuelle Schraffur vom Konturverfolgungsprogramm erzeugt werden, wobei die vom Konturcheck erfassten Randpunkte als Basis für die manuelle Schraffur verwendet werden. Beinhaltet die erfasste Kontur Innenkonturen, die von der Schraffur ausgespart werden sollen, so muss der Befehl "Mit I.-K." verwendet werden. Die auszusparende Innenkontur muss dann vom Benutzer selbst selektiert werden.

Die Befehle "Mit I.-K." bzw. "Ohne I.K." entsprechen dem Befehl für die "manuelle Schraffur" von ME10, bei dem der Anwender eine beliebige Schraffur erzeugen kann, indem er die Begrenzungspunkte manuell eingibt. An Stelle der manuell einzugebenden Begrenzungspunkte werden jedoch die vom Konturcheck erfassten Begrenzungspunkte verwendet.

ANZEIGE/Teil/Teil[]

Ein Teil kann mit diesem Befehl ausgeblendet werden, so dass nur noch ein gelbes Rechteck die Ausdehnung des Teiles anzeigt. Befehl "Teil []" und Teil in der Zeichnung bzw. im Teileeditor anwählen.  Mit dem Befehl "Teil" kann das Teil wieder komplett angezeigt werden. Diese Befehle entsprechen den Standard-Befehlen zur Anzeige von Teilen.

ANZEIGE/Kontur"

Mit diesem Befehl kann die Kontur farblich hervorgehoben werden, wobei die Farbe der Elemente nicht verändert wird. Es handelt sich hierbei nur um die Änderung der Darstellung. Diese Hervorhebung wird über "Konturfarb" bei "LÖSCHEN" wieder rückgängig gemacht.

LÖSCHEN/Schraffur

Dieser Befehl dient dem Löschen einer manuell bzw. automatisch erstellten Schraffur.

LÖSCHEN/Symbole/Pfeil/Konturfarb

Das Kontur-Prüfungsprogramm erzeugt Symbole, welche als Rückmeldung für den Anwender dienen (s. nachfolgende Abbildung):

Die erfassten Eckpunkte werden beispielsweise als kleine Kreise dargestellt. Des Weiteren wird die erfasste Kontur in einer voreingestellten Farbe hervorgehoben. Der Befehl "Konturfarb" entfernt diese Hervorhebung, während der Befehl "Symbole" dem Entfernen der Eckpunkt-Symbole dient. Der Befehl "Pfeil" löscht das Pfeil-Symbol, welches z.B. beim Auffinden bzw. Anzeigen einer Lücke verwendet wird. Mit dem Befehl "Alles" können alle vom Konturverfolgungsprogramm eingebrachten Veränderungen wieder Rückgängig gemacht werden.

BEREINIGEN/Doppelt

Aufeinanderliegende Linien können vom Konturverfolgungsprogramm nicht verarbeitet werden Deshalb wird bei einer neuen Zeichnung eine automatische Bereinigung durchgeführt, wenn der Befehl 'Prüfen' aufgerufen wird. Sollte diese Bereinigung nicht genügen, weil mehrere Linien übereinander liegen, kann mit dem Befehl "Doppelt" eine weitere Bereinigung erfolgen (Standard-ME10-Befehle)

BEREINIGEN/Stutz eins/Stutz zwei

Die Stutzen-Befehle (Standard ME10) wurden integriert, um direkten Zugriff zu den Befehlen zu haben, ohne diese über ein separates Menü bzw. über eine separate Symbolleiste aufrufen zu müssen.

 

Tipps

Tipp 1

Beginnen Sie mit der Konturverfolgung immer rechts unten bei der Kontur. So wird sichergestellt, dass der "Liniencheck" innerhalb der Kontur den Linien entlang geht.

Tipp 2

Es kann vorkommen, dass das Programm sie auffordert, bei einer Abzweigung eines der hervorgehobenen Elemente auszuwählen, obwohl der Schalter "IMMER LINKS" eingeschaltet ist. In diesem Falle befindet unter den gefunden Anschlusselementen ein Bogen. Diese Abfrage wird gemacht, um zu verhindern, dass die Konturverfolgung im Kreis läuft.

Tipp 3

Vermeiden Sie den Befehl Trennen in Verbindung mit einem Auswahl-Rechteck bei komplexen, konvertierten Zeichnungen. kann zur Zerstörung der Geometrie führen. Mitunter entstehen viele Kreise an Stellen, wo sich sich vorher reguläre Rundungen befanden. Außerdem kann es vorkommen, dass extrem kurze Liniensegmente erzeugt werden.

Tipp 4

Manche Zeichnungen enthalten extrem kurze Liniensegmente, deren Länge oft kleiner als 0.0001 mm ist. Werden solche Linien entdeckt, gibt das Programm eine Meldung aus und beendet die weitere Konturverfolgung, da die erwähnten Elemente zuerst entfernt werden müssen, bevor das Programm weiter arbeiten kann.

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