Passungsgenerator

 

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Allgemeines

Folgendes Problem kommt manchem Anwender recht bekannt vor. Man hat eine technische Zeichnung fertiggestellt und vollständig bemaßt, wobei die Bemaßungen Toleranzen beinhalten. Diese Toleranzen stellen Informationen dar, die man an Dritte weitergeben möchte. Damit sie korrekt verstanden werden oder um sich an die Konventionen im Hause bezüglich der Darstellung der Toleranzen zu halten, müssen diese Informationen unter Umständen noch aufbereitet werden. Sei es, dass eine Konvertierung in ISO-Toleranzen bzw. ISO-Passungen durchgeführt werden muss oder man eine Passungstabelle erstellen muss, damit Mitarbeiter in der Fertigung die Zeichnung schnell und richtig lesen können. Dies stellt einen mehr oder weniger großen Arbeitsaufwand dar, da man die Bemaßungen verändern, DIN-Passungstabellen wälzen und eine Toleranztabelle in ME10 selbst erzeugen müsste. Mit Hilfe des Passungsgenerators ist man unter anderem in der Lage, diese Arbeitsschritte schnell und einfach durchzuführen, was letztlich Zeit und Geld spart.

Einfügen einer ISO-Toleranz in eine Bemaßung

Auswahl des Passungssystems

Zuerst sollte ein Passungssystem ausgewählt werden, das heißt entschieden werden, ob das System Einheitsbohrung (Bohrung H) oder das System Einheitswelle (Welle h) zweckmäßiger ist. Das System Einheitswelle sollte nur dort angewendet werden, wo es unzweifelhaft wirtschaftliche Vorteile bietet (z.B. wo es notwendig ist, mehrere Teile mit Bohrungen, die verschiedene Istmaße haben, auf eine einzige Welle aus gezogenem Stahl zu montieren, ohne diesen vorher spanend bearbeitet zu haben). Ist dies nicht der Fall, ist das System Einheitsbohrung vorzuziehen. Durch die allgemein bevorzugte Anwendung dieses System vermeidet man eine unnötige Vielzahl von Lehren. Im Hauptmenü des Passungsgenerators, sind zwei Schalter implementiert, mit deren Hilfe man das Passungssystem wechseln kann (entweder "Bohrung" oder "Welle").

Auswahl der Passungsart

Anschließend kann eine Auswahl der Passungsart erfolgen, indem man angibt, ob man eine Spielpassung, eine Übergangspassung oder eine Presspassung erzeugen möchte (z.B. "Spiel"). Man begrenzt hiermit die Anzahl der Passungspaare, die der Generator vorschlägt. Standardmäßig werden aus allen Passungsarten geeignete Passungspaare vorgeschlagen, man muss deshalb nicht zwingend eine Einschränkung vornehmen.

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Darstellung des gewählten Passungssystems

Eine schematische Darstellung der festgelegten Toleranzfelder, kann jederzeit zur. Veranschaulichung eingeblendet und bei Bedarf sogar in die Zeichnung eingefügt werden, indem das Feld "Einblenden" (bei "TOLFELDLAG") gewählt wird

 

Bestimmung des Nennmaßes

Nach Auswahl der Toleranzfeldlage ist es erforderlich, das Nennmaß der Toleranz anzugeben (durch Drücken des Feldes "NENNMASS"). Die Eingabe kann auf mehrere Arten erfolgen. Man kann das Nennmaß per Tastatur, durch Angabe von zwei Punkten oder durch Selektieren eines Bogens eintragen. Je nach Anwendungsfall können somit auch Punkte auf der Zeichnung selektiert werden.

Einfügen der Toleranz

Da nun alle erforderlichen Daten vorhanden sind, schlägt der Passungsgenerator alle Passungspaare in einer Tabelle vor, welche die zuvor bestimmten Einstellungen erfüllen. Dabei sucht der Generator die ISO-Passungen in einem riesigen Tabellenwerk, in dem über 4300 Passungen eingetragen sind. Nach der Auswahl der gewünschten Passung, wird diese in einem Vorschaufenster dargestellt, und die ISO-Toleranz kann eingefügt werden (durch Anwählen des Menüfeldes "ISO-Pass" im Hauptmenü), indem die entsprechende Bemaßung selektiert wird. Dabei wird das Kurzzeichen der Passung bezogen auf das eingestellte Passungssystem eingetragen (bei eingestelltem System Einheitsbohrung wird bezogen auf die Toleranz H eine Toleranz für die Welle eingetragen z.B. c9). Das Passungspaar bleibt im Vorschaufenster erhalten und somit können beliebig viele andere Bemaßungen mit der eingestellten Toleranz versehen werden.

 

Konvertierung der Toleranz

Bisher war es recht mühsam, eine Bemaßung mit oberer und unterer Toleranz in eine ISO-Toleranz umzuwandeln. Man musste sich dazu die DIN-Tabelle für ISO-Passungen für Einheitsbohrungen bzw. Einheitswelle vornehmen, dort zunächst die Zeile heraussuchen, in der sich der Nennmaßbereich der zu konvertierenden Bemaßung befindet und anschließend das Toleranzfeld bestimmen, das der vorhandenen Toleranz entspricht. Dies ist eine mühsame Arbeit, da die Einträge in den Tabellen recht klein und unübersichtlich sind, was leicht zu Fehlern bei der Bestimmung der korrekten ISO-Toleranz führen kann.

Mit dem Passungsgenerator entfällt diese Arbeit. Man sollte lediglich das benötigte Passungssystem bestimmen und zur Einschränkung der Daten eine Passungsart wählen, aus welcher der Generator die ISO-Toleranz herausfinden soll. Die Auswahl selbst läuft automatisch (Feld "Auslesen" im Hauptmenü). Nach der Selektion einer Bemaßung wird die ISO-Passung gesucht, innerhalb der die vorhandene Toleranz liegt und welche der zu konvertierenden Toleranz am nächsten kommt. Die optimale ISO-Passung kann anschließend eingefügt werden ("ISO-Pass").

Einblenden der zugehörigen Passdaten

Zu jeder ISO-Passung kann bei Bedarf eine Passungsdatentabelle eingeblendet werden ("Einblenden" bei "PASSDATEN"). Sie enthält die bestimmenden Daten des Toleranzpaares wie das Nennmaß, die Kurzzeichen für das Innen- und Außenmaß, die oberen und unteren Wellen- bzw. Bohrungsabmaße sowie das Kleinst- und Größtmaß der Passung. So kann überprüft werden, ob die gewählte Passung die gewünschten Eigenschaften hat.

 

Konvertierung von ISO-Toleranzen

Die Konvertierung der Toleranzen ist auch in die andere Richtung möglich, das heißt ISO-Toleranzen können in Bemaßungen mit herkömmlichem oberem und unterem Abmaß umgewandelt werden (durch Auswahl des Feldes "Ober/Unter"). Der Passungsgenerator sucht nach der Selektion einer ISO-Toleranz die passenden Abmaße und fügt sie in die Bemaßung ein.

Konvertierung aller ISO-Toleranzen

Der Mitarbeiter an der NC-Bearbeitungsmaschine kann mit den ISO-Toleranzen sehr wenig anfangen. Er will die Abmaße direkt aus der Zeichnung lesen können. Hierzu kann per Knopfdruck eine "NC-Zeichnung" erzeugt werden ("NC Global", das heißt, es werden global alle Kurzzeichen für ISO-Toleranzen durch die oberen und unteren Abmaße ersetzt.

Löschen von Toleranzen

Toleranzen jeglicher Art, die nicht mehr benötigt werden, können im Passungsgenerator gelöscht werden (Menüfeld "Leer").

Erzeugen von Passungstabellen

Eine weitere Möglichkeit die Kurzzeichen der ISO-Passungen für die Fertigung "lesbar" zu machen ist die in der Praxis weit verbreitete Verwendung einer Passungstabelle. In ihr werden alle ISO-Passungen zusammengefasst und entschlüsselt, indem das Nenn-, das Größt- und das Kleinstmaß angegeben werden. Es können die Passungen innerhalb der kompletten Zeichnung, eines Teils oder eines ausgewählten Bereichs in eine Tabelle eingefügt werden ("Erzeugen" mit verschiedenen Schaltern).

Einblenden der Passmaße

Mit dem Befehl 'ANZ. GEF. Ja' kann sich der Anwender eine Tabelle mit den gefundenen Passmaßen einblenden. Dagegen kann sich der Anwender mit dem Befehle 'ANZ. GEF. Nein' eine Tabelle mit Bemaßungen ohne Passung einblenden. In dieser Tabelle  erscheint das Passmaß, das obere Toleranzfeld (falls vorhanden) und/oder das untere Toleranzfeld (falls vorhanden). Durch Antippen der Zeile mit einem Passmaß wird im aktuellen Darstellungsfenster das Passmaß in die Fenstermitte gezoomt.

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Hervorhebung der Passmaße

Mit dem Befehl 'FARBE Ein' bzw. 'FARBE Aus' wird die farbige Hervorhebung der gefundenen Passmaße ein bzw. ausgeschaltet.

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